Unter dem Titel “Was heißt hier arm? Anregungen zur entwicklungspolitischen Bildungsarbeit des DED” Veröffentlichte die Vorgängerbehörde der GIZ 2004 eine Umfassende Handreichung für Multiplikationen in der Bildungsarbeit.

Hier findet sich die Handreichung als Download und weiter unten ist sie auch eingebettet.

Methodenvorschläge bieten Anregungen, wie das schwierige und vielschichtige Thema “Armut – Armutsbekämpfung” mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern konstruktiv bearbeitet werden kann. Die Mappe richtet sich an Bildungsreferentinnen und –Referenten des DED und soll auch anderen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Hilfestellungen und Anregungen bieten.

Im Folgenden die Vorstellung des Inhaltes und die verschiedenen Themenpapiere:

Nr. Titel Ziel Methode
außer gelenktes
Gespräch
Zielgruppe
E / J / K*TN-Zahl
A

Zugänge

Den Teilnehmenden (TN) wird am Anfang einer Veranstaltung die Möglichkeit gegeben, ihr Leben mit der globalen Armuts- frage zu verknüpfen und sich dadurch für das Thema zu öff- nen.
1 Armut –
was ist das?
Als erste Annäherung den eige- nen Bezug zur Armutsfrage reflektieren und in den gemein- samen Prozess einbringen; abso- lute und relative Armut unter- scheiden Individuelle Satzassoziation und Vergleich mit anderen E/J ab 14 J. Beliebig
2 Armuts-Bingo Behutsame, interaktive, emotio- nale Einführung ins Thema Ar- mut mit Aufforderung zu Em- pathie; aufmerksam füreinander und für andere werden Gegenseitige Befragung, evtl. Einzelschilderung von Erfahrungen J bis ca.15 J. K ab 10 J.
20 – 30
3 Armut hat viele
Gesichter
Aktivierung von Bildern im Kopf sowie Bewusstmachung eigener Erfahrungen mit dem Thema; Konfrontation mit anderen Bild- und Wortassoziation, Rollenspiel E/J (K ab 12 J.) Bis zu 14
4 Moment mal! Spontane Assoziationen zum Thema wachrufen, Betroffenheit ausdrücken auf nonverbale, schriftliche Art; aufeinander Bezug nehmen Interaktion
durch schweigende schriftliche Assoziationen
E/J ab 15 J. Kleingruppen à 6-8
5 Wenn ich ein anderer wäre … Durch beliebige Zuordnungen entsteht eine soziale Differenzie- rung unter Personen aus ver- schiedenen Ländern; die Identifi- zierung verhilft zu Empathie mit anderen sowie zu einem Be- wusstsein über eigene soziale Bedingtheit und Grenzen der Wahrnehmung sowie zur Refle- xion des eigenen Lebens Identitätswechsel, Rollenspiel E/J ab 16 J.
10 – 20
Nr. Titel Ziel Methode
außer gelenktes
Gespräch
Zielgruppe
E / J / K*TN-Zahl
B

Leben in Armut

Verschiedene Aspekte des Lebens in
Armut werden ergründet, Identifikation und Empathie ein- geübt und eigene
Anteile analy- siert.
6 Wer bekommt was? Betroffenheit erzeugen durch Konfrontation mit ungerechten Löhnen und ungleicher Vertei- lung von Nahrungsmitteln im Rollenspiel Rollenspiel J/K ab 10 J.
20 – 25
7 „Armut ist illegal!“ Vorstellungen von Armut aus DED-Partnerländern (Niger, Sudan, Afghanistan, Vietnam, Bolivien, Honduras) wahrneh- men, kontextuell analysieren und vergleichen; Identifikation mit Einzelschicksalen – auch teilweise für Fremdsprachenunterricht geeignet Textanalyse, Identifizierung anhand von Interviews E/J ab 14 J. Beliebig
8 „Der Zyklus des
Krebses“
Die Tragödie der Armut aus einer poetischen Lebensschilderung von Armen in Brasilien erschlie- ßen; Grundfragen zur Würde des Menschen reflektieren Textanalyse E/J ab 16 J. Beliebig
9 Den Lebens- alltag bewälti- gen Anhand von Geschichten aus Südafrika und Kamerun die Nöte und Wünsche des Alltags aus der Sicht von Kindern kennen lernen: gebrochene Familienverhältnisse, Abhängigkeit der Produzenten- preise vom Weltmarkt; Empathie und Rückbezug zum eigenen Leben Bearbeitung von Geschichten durch Malen, Rollenspiel u.ä. K ab 7 J. bis zu 25,
auch in Kleingr.
10 In die Hände gespuckt Empathie einüben; Kinderarbeit bewerten und mit Beispielen
aus Deutschland vergleichen; Rolle übernehmen und für Menschenrechte kämpfen
Rollenspiel, Statuenpräsen- tation/ Pantomime J/K ab 12 J.
18 – 30
11 „Wir ruhen nicht!“ Die Kreativität und mühsame tägliche Suche nach würdevollem (Über-) Leben begreifen (Bsp.: Afghanistan, Niger, Vietnam); erkennen, wie eine Gesellschaft durch Umverteilen überlebt, sich aber auch weiter sozial ausdiffe- renziert Text und Bildanalyse, Rollenspiel, basteln/malen/ gestalten J/K ab 10 J.
(je nach Text) Beliebig
12 Neue Abhän- gigkeit durch Globalisierung Zur Situation von Frauen in der Landwirtschaft und ihrer Abhän- gigkeit von Strukturen in globa- len Zusammenhängen
(Bsp. Kenia)
Textanalyse, Rollenspiel E/J ab 16 J.
20
13 Vorwärts? Strukturelle Ausgrenzung, Macht und Ohnmacht des Einzelnen in unserer Leistungsgesellschaft werden anhand ausgewählter Rollen verdeutlicht und in ihrem Bezug zu Gerechtigkeit reflektiert Rollenspiel, soziometrische Übung E/J ab 14 J.
22
Nr. Titel Ziel Methode
außer gelenktes
Gespräch
Zielgruppe
E / J / K*TN-Zahl
C.

Unser Beitrag

Unser Beitrag zur Armutsbe- kämpfung wird im Bereich Entwicklungszusammenarbeit und weiterführendem Engage- ment reflektiert.
14 Wenn ich etwas tun könnte … Eigene Ideen zur Armutsbekämp- fung in der Rolle von Entwick- lungshelfern entwickeln und neugierig werden auf die Realität vor Ort Phantasiereise E/J ab 16 J. bis zu 15
15 „Reste der Welt“ Die begrenzten Möglichkeiten der Entwicklungshelfer und Voraussetzungen für ihre Arbeit kennen lernen; anhand von Berichten aus Philippinen und Ecuador oder des DED-Videos werden Projekterfahrungen kon- kret eingebracht; Verbindung zum AP 2015 wird hergestellt Text- und
Filmanalyse
E/J ab 16 J. Beliebig
16 Was geht mich das an? Bekannte Abwehrmechanismen und Meinungsmuster werden auf ihre Bedeutung, Hintergründe und Wirkung überprüft und mit anderen Werthaltungen konfron- tiert Thesenaufstellung, Pro/ Contra E/J ab 16 J. bis zu 25
17 Aktiv werden/
sein
Möglichkeiten zum eigenen Engagement, z.B. durch Beteili- gung am Fairen Handel und in Kampagnen, werden aufgezeigt; zur weiteren Recherche wird angeregt Assoziationen zu Gegenständen aus dem fairen Handel, soziometrische Übung E/J/K ab 12 J.
20