Weltweit realisieren plötzlich immer mehr Menschen, dank der Fridays for Future Proteste und einiger Rekordsommer, wie wenig Zeit uns für einen Wandel bleibt, denn unser Fußabdruck ist viel zu groß für diese Erde! Wo kann ich in meinem persönlichen Konsum fairer & nachhaltiger werden? Wie transformieren wir unsere Straße, Schule oder Stadt zum Spitzenreiter in Klimaschutz? In diesem Workshop erstellt die ganze Klasse eine Nachhaltigkeitskarte ihrer Stadt.

Global denken – innovativ handeln: In 2 Workshops zu je 90 Minuten entdecken wir globalen Welthandel und die Gemeinwohlökonomie, interviewen Sozialunternehmer*innen und sammeln eigene Ideen, was wir im Privatleben und an unserer Schule starten könnten, um die Welt zu verändern. Und zum Schluss designen wir einen Nachhaltigkeitsführer unserer Stadt von morgen. Learn to change the world!

Wir wollen ganz Deutschland kartiert habe. Führe diesen Workshop in deiner Stadt durch und werde Teil dieser Initiative.

Einstieg in den Wandel

Du sucht ein cooles Projekt mit deiner Klasse, hast Spaß an einer digitalen Plattform und willst lokal richtig was bewegen? Wir kartieren nicht nur sämtliche Initiativen und Unternehmen der sozial-ökologischen Transformation auf der Karte von morgen, sondern integrieren sie direkt in die BNE-Workshops. Die Welt von morgen als Klassenzimmer der Zukunft! Wir lernen hier was zukunftsfähige Entwicklung auf lokaler Ebene bedeutet. Dieser Workshop ist eine grundlegende Einführung in den Wandel, in die sozial-ökologische Transformation und in eine kultursensible Entwicklungspolitik.

Bildungsziele

  • Nachhaltige Entwicklung, Transformation und sozial Unternehmertum erlebbar machen
  • Den Möglichkeitssinn und die Selbstwirksamkeit der Zielgruppe durch konkrete Erlebnisse stärken
  • Lernmotivation fördern, in dem reale Kontexte und Herausforderungen geboten werden
  • Ein Webinar-Format schaffen, dass trotzdem reale Exkursionen und reale Begegnungen schafft und die BNE-Themen dadurch länger nachwirken

Zielgruppe

Kinder und Jugendliche von 14 bis 25 Jahren (ab 8. Klasse) im schulischen, universitären oder außerschulischen Kontext.

Dieser Workshop ist Konzipiert für 10 – 30 Schüler*innen

Beispielhafter Workshopablauf

Der Ablauf ist Vielfältig und richtet sich oft nach Interessen und Problemfelder, an denen die Teilnehmenden Interesse haben. Um diese inhaltliche Flexibilität zu ermöglichen, folgen unsere Referent*innen einer klaren, methodischen Idee, die in 5 unterschiedlichen Settings ein ganzheitliches Lernerlebnis ermöglicht.

Der Workshopablauf in fünf Schritten. Detailierter Ablauf runterladen.

Ablauf für ca. 5 Stunden Workshop (9 – 15 Uhr)

1. Ankommen & Orientierung

  • ca. 15 min -> im Stuhlkreis
    • Kennlernrunde
      • Soziometrische Fragen an die Teilnehmenden (das ist auch online gut möglich)
        • Wie geht es dir?
        • Woher kommst du?
        • Alter/ Erfahrungen
      • Was ist die Karte von morgen, wie ist sie entstanden, wie groß ist die Verbreitung? (Per Beamer nach einem typischen Eintrag suchen.)
    • Warum bin ich hier? (Erwartungsbaum)
    • Vorstellung des Programms für den kompletten Workshop bzw. Projekttag (mit Flipchart)

2. Erfahrungsaustausch

Gesammelte Herausforderungen und Lösungen der Teilnehmenden.
  • Ca. 1 Std. im wechsel von Kleingruppenarbeit und Großgruppenpräsentation
    • Was sind die drängendsten Probleme deiner Generation? (10 min. Kleingruppenarbeit mit 1 Problem pro Moderationskarte bzw. Nexboard falls webinar)
      • Zusammentragen der Probleme in großer Runde (15 min. Moderator sortiert die Probleme nach den 6 Kategorien der Positivfaktoren, jedes Problem wird für alle verständlich diskutiert)
    • Welche globalen und lokalen Alternativen und Lösungen fallen uns ein?
      • Stillarbeit für 5 min, denkt an Konsum (Lebensmittel, Kleidung, Gegenstände), Wohnen (Gebäude, Heizen) und Mobilität (ÖPNV, PKW, Rad) und zwar 1. Zuhause, 2. in der Schule, 3. in der Stadt und weniger 4. National/Global (wieder 15 min. Kleingruppenarbeit und 1 Lösung/Moderationskarten bzw. auf Nexboard – Gerne dürfen schon Linien verwendet werden um Problem und Lösungen zu verbinden)

3. Wissen der Transformation

  • Markt der Ideen zum Vorstellen der Lösungen in der großen Runde (15 min. Moderator sortiert die Lösungen wieder nach den 6 Kategorien der Positivfaktoren, Moderator stellt auch ähnliche Ideen vor, die es in andern Städten gibt und fragt, ob sowas auch schon regional bekannt ist.)
Je höher der Anteil positiv bewerteter Aspekte (Positivfaktoren) ist, umso größer wird der Pin auf der Karte und umso weiter oben erscheint er in der Liste der Suchergebnise. Das heißt Nutzer wählen intuitiv immer die nachhaltigste Option.

Pause


4. Selber Machen: Karte von morgen

  • Los gehts: Karten von morgen entdecken: 15 min. Erklären -> im Computerraum
    • Kennlernübungen 10 min:
      1. Finde den nächsten Weltladen und den nächsten Bioladen von deinem Haus aus!
      2. Kartiere eine Initiative, die es noch nicht gibt, inkl. Titelbild! (Nutze dabei sinnvolle Hashtags)
      3. Gib in einer Bewertung an, warum der Eintrag von morgen ist! (Siehe Positivfaktoren)
      4. Bearbeite einen anderen Eintrag und mach ihn besser
      5. Schicke die Karte (dein Eintrag, eine Ansicht oder deine Stadt) an eine*n Freund*in!
    • Vom Brainstorming zu Kategorien: Gemeinsam sammeln wir Branchen und Initiativen-Arten, die uns spontan einfallen auf einer Liste und Gruppieren sie sinnvoll zu max. 10 Kategorien
    • Stadtteil-Rallye (3 Std.) (Falls Webinar ist das in Kleingrupen): Gemeinsam laufen wir alle zu einem ersten Eintrag der Karte [den du als Leiter vorher kontaktiert hast, damit der Gründer/die Gründerin auf jeden Fall da ist] und stellen folgende Fragen: [Die Fragen kannst du an 8 Schüler*innen-Zweierteams verteilen, die dann diese Fragen stellen und die Antwort dokumentieren.]
      • 1. Einstiegsfrage: Wann wurde dieser Ort gegründet und warum? (Gründungsgeschichte der Pioniere)
      • 2.-7. Nachhaltigkeitsfragen: Was machen Sie besonders nachhaltig und wie genau? -> 6 Positivfaktoren-Fragen stellen [Stehen auf dem Handout. Dazu können auch noch Papiervorlagen für die Bewertung gedruckt werden]
      • 8. Abschlussfrage: Welche anderen Initiativen und Unternehmen gehören unbedingt in Ihre Welt von morgen? (Damit bekommen die Schüler*innen Tipps, wo sie als nächstes hingehen können)
    • Ausschwärmen: Die TN teilen sich ihre Umgebung auf, ziehen in Kleingruppen los und fragen Passanten und Ladenbesitzer, was ihnen nachhaltiges einfällt. Dabei erklären sie ihr Vorhaben und bewerben damit die Karte. Alle Unternehmen werden nach dem Modell wie beim ersten Besuch Interviewt.

Die Positivfaktoren

Die 6 Positivfaktoren

Weitere Infos und Hintergründe zu den 6 Positivfaktoren hier.

5. Abschluss und Evaluation

  • ca. 30 min Ergebnisse sichern und Evaluieren (im Klassenraum)
    • Online kartieren mind. 20 min: Zurück in der Klasse [jetzt bestenfalls Computerraum] kartieren alle TN auf ihren Tabletts und Laptops die Lösungen, die sie gefunden haben und recherchieren Quellen für Positivfaktoren im Internet. [Vorher absprechen, wer was kartiert, um keine Dubletten zu machen.]
    • Storysharing: Was war euer eindrucksvollster Fund? (ca. 20 min. Mit Beamer auf Karte zeigen?) Vorstellen der Kartierten Orte mit jeweils mind. 1 Bewertung. (Diskutieren, wie glaubhaft, fundiert eine Bewertung ist, klar machen, wer diese Einschätzung teilt.)
    • Ausblick, wie geht es weiter?
      • Wo kann ich meinen Ausschnitt abonnieren?
      • Optional, wenn online das meiste kartiert ist: Liste der Abkürzungen vorstellen, um Papierkarte zu erstellen
    • Gibt es noch offene Fragen?
    • 5 Finger Feedback oder Blitzlichtrunde

Optimalerweise siehst du die Teilnehmenden nach diesem Workshop nochmal, zum Beispiel ein paar Stunden später oder am nächsten Tag. Denn in der Zwischenzeit hilft dir das Team von morgen bei der Erstellung deiner Nachhaltigkeitskarte mit den Inhalten der Teilnehmenden und schickt dir ein PDF zum Ausdrucken und verteilen.

Material

  • Moderationskarten (rote und grüne) und Eddings für jeden TN
  • Tafel oder Flipchart für Tagesablauf
  • Handouts zur Karte von morgen mit Bewertungssystem
  • 6 runde Moderationskarten in den Farben der Bewertungsblume für Kathegorie-Überschriften der 6 Positivfaktoren
  • Jede*r TN: Laptop, Microfon, Kamera und Internet falls Webinar. (Wenn Live: Beamer statt Microfon und Kamera)
  • Chat-Gruppe für mit allen TN (bestenfalls per Wechange-Chat, da Datenschutzkonform, sonst Telegram)

Transformative Bildungsarbeit mit der Karte von morgen

Bildungsarbeit mit der Karte von morgen wird nicht nur sehr viel konkreter sondern kann durch Inspiration aus der Praxis auch unternehmerische Ideen und Handlungsfähigkeit hervor bringen.

Für eine konsequent nachhaltige Entwicklung (NE) muss insbesondere das Wirtschaftssystem in seiner Gesamtheit kritisch reflektiert und konstruktiv transformiert werden. Am Beispiel der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) werden systemische Ansätze kennengelernt, die alle 17 Entwicklungsziele umfassen. Inhaltlich gehen wir damit über die rein individuelle Konsument*innen-Perspektive hinaus und nehmen auch die unternehmerische und insbesondere auch die wirtschaftspolitische Perspektive ein.

Das inhaltliche Rahmenmodell der Gemeinwohl-Ökonomie strebt prinzipiell ein ökonomisch tragfähiges globales Wirtschaftssystem im Einklang mit sozialen und ökologischen Grundwerten an. Ökologische Nachhaltigkeit, Soziale Gerechtigkeit, Mitbestimmung und Menschenwürde sind die wesentlichen Werte, nach denen Unternehmen ihren Beitrag zum Gemeinwohl bewerten – von der Mitarbeiterebene bis hin zur globalen Beschaffung. Integraler Bestandteil sind auch Kennzahlen für eine finanzielle Nachhaltigkeit, auch bei der Lieferkette. Und spielerisch aber doch real führen die Schüler*innen auf der Karte von morgen diese Bewertung durch!

Der Workshop integriert lokale Umsetzungsbeispiele einer nachhaltigen Entwicklung, die für die ganze Familie, Freunde und die Nachbarschaft langfristig relevant sind. Durch die “Karte von morgen” ist dieses Bildungsprojekt einzigartig in der Verankerung von entwicklungspolitischer Bildungsarbeit im lokalen Alltag und erhöht zudem auf eine innovative und lebensnahe Weise die persönliche Aktivierung. Auch andersherum können hiermit Ideen, Kampagnen und sozial unternehmerische Impulse, die in Bildungsveranstaltungen entstehen, in das lokale Ökosystem des Wandels integriert.

Durch die Karte lernen Schüler*innen einerseits lokale Wandel-Akteur*innen kennen. Dadurch entstehen lebensnahe Narrative. Zudem motiviert die Bewertungsfunktion der Karte dazu, sich noch mehr mit der entwicklungspolitischen Dimension und globalen Auswirkungen von Unternehmen auseinanderzusetzen. Mit den Funktionen des Suchen, des Findens, des Kartierens, des Bewertens und des Diskutierens bietet die Karte einen niederschwelligen, aktivierenden Einstieg in das lokale Engagement für eine zukunftsfähige Welt.

Regionalpilot*innen der Karte von morgen

Wenn lokale Workshops stattfinden, wird die Initiative als Regionalpilot*innen (#Regpis) auf dieser Karte erscheinen. Es ist auch ratsam, wenn in der Stadt bereits Regpis aktiv waren, diese in die Workshopvorbereitung mit ein zu beziehen.

Große Karte öffnen

Passende Aktionsideen

Tipps und Hintergrundinfos zur Karte von morgen.

http://blog.vonmorgen.org/piloten/

Zur Entwicklung eigener Ideen gibt es hier einige Hinweise:

Passende Methoden

Zum Einstieg globale Ungleichheit erfahren:

Planspiel zum erfahren, wie Nationalismus ensteht und was mit kooperativem Ressourcenschutz möglich wird:

Materialien

Workshopanfragen

Gerne gestaltet das Team der Karte von morgen Workshops an Ihrer Schule/ Einrichtung. Bitte schreiben Sie eine Mail an info@kartevonmorgen.org oder rufen Sie uns an (Siehe Footer)