Familien, Studenten und Geringverdiener haben kaum noch die Möglichkeit, bezahlbaren Wohnraum zu finden, denn der Wohnungsmarkt ist Futter für Immobilienhaie geworden. Mit viel Erfolg stellt sich das Mietshäuser Syndikat dagegen, in dem es Häuser vom Markt kauft und sie nie wieder verkauft. Mieter, egal wie arm, tun sich zusammen, sammeln Direktkredite und Bankkredite und verwalten ein ganzes Haus einfach selbst.

Ein Wohnprojekt gründen

  1. Du suchst dir eine Gruppe von Menschen, die mit dir so ein Projekt durchfechten werden. Du kannst Aushänge gestalten, am einfachsten ist es aber, du stellst bei WG-gesucht oder ähnlichen Plattformen ein Angebot rein, wie als gäbe es dein Haus schon. Dort beschreibst du dein Wohnprojekt, wie du dir das vorstellst etc. Wähle einen durchschnittlichen Mietpreis. Wenn du zu billig bist, kommen nur Sparfüchse zu dir, denen es nicht um die Gemeinschaft geht. Gebe ein paar Termine an, z.B. Samstage, wo ihr euch trefft und du das Konzept vorstellst bzw. jemanden einlädst, der das kann.
  2. Du suchst dir ein Haus. Oftmals hilft die Stadt dabei sogar weiter, da sie sich freut, dass ihr sozialen Wohnraum schaffen wollt.
  3. Du holst dir Beratung beim Mietshäuser Syndikat und besuchst bestehende Projekte in deiner Region.
  4. Nun geht es darum deine Gruppe gut kennen zu lernen. Trefft euch am besten drei bis fünfmal übers Wochenende in Selbstversorgerhäusern (oder hier)
  5. Dann sucht ihr euch einen Architekt bzw. Bauleiter der euch fachlich gut beraten kann (dazu greift ihr am besten wieder auf die Erfahrung bestehender Projekte zurück. Zu empfehlen ist dabei die Artifex GmbH für künstlerische Baugestaltung) und behaltet immer einen gesunden Menschenverstand, kritisches Denken und offene Herzen.

Warum werden Immobilien so teuer?

Der Immobilienmarkt ist das beste Beispiel für die Auswirkungen des neoliberalen Kapitalismus. Zunächst verkaufen “neoliberal verführte” Städte ihre staatlichen Wohnungen, mit der fadenscheinigen Begründung, der staatliche Wohnungsbau sei ineffizient und teuer. (Stimmt das? Nach dem Verkauf steigen fast immer die Mieten und die Verwaltung und Renovierung wird noch viel schlechter!)

Daraus entsteht ein toller, sicherer Markt für Investoren, denn plötzlich sind hunderte Menschen mehr auf eine Wohnung angewiesen. Durch die Wirtschaftskrisen erkennen immer mehr Menschen den Nachteil des freien Marktes und der Spekulation und flüchten sich in reale Werte. Und daher gelten Häuser als sehr sichere Geldanlage, denn auf der Straße wohnen will keiner. Mieten können daher sehr weit angehoben werden, ohne dass die Miete eine Chance haben aus zu ziehen. Und daher ist den liberalen Investoren so wichtig, dass der Staat nicht selbst einen sozialen Wohnungsmarkt schafft.

Ein weiterer Grund für die steigenden Mieten ist die Niedrigzins-Politik der Zentralbanken, die zur Ankurbelung der Wirtschaft auf Geldanlagen keine Zinsen mehr zahlen. Daher flüchten Sparer in Immobilien, da dort durch die Wachsende Bevölkerung und dem Wirtschaftswachstum immer noch Renditen zu erwarten sind.

Karte von morgen bestehender Wohnprojekte

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Sehr gerne kannst du weitere Wohnporjekte der Karte hinzufügen. Bitte vergib dabei das Stichwort Wohnprojekt damit es auf dieser Karte angezeigt wird und ggf. weiter Stichworte wie mhs wenn das Wohnprojekt zum Mietshäuser Syndikat gehört.

  • Eine vollständige Karte aller Mietshäuser Syndikatisprojekte gibt es hier.
  • Eine Sammlung mit vielen weiteren Projekten findest sich bei der Trias Stiftung.

Methoden der Selbstverwaltung

Das Beste am Wohnprojekt ist die Selbstverwaltung. Ihr könnte alles gemeinsam entscheiden, solange ihr euch einig seid und genug Zeit und Geld akquirieren könnt.

Als grundsätzliche Struktur macht vermutlich die Basisdemokratie Sinn, womit sicher gestellt ist, dass im Zweifel niemand übergangen werden kann. In der Alltagspraxis ist das aber sehr aufwendig und hinderlich. Dann ist systemisches Konsensieren und eine holokratische Struktur sehr viel motivierender.

  • Das wichtigste eures Hauses sind die gemeinsamen Plena. Der Raum für Austausch, gemeinsame Aufgabenverteilung etc.
  • Manchmal wünscht man sich einfach einen Weisen Menschen, der einfach sagt wie es richtig ist…
http://bildung.vonmorgen.org/selbstorganisation/
  • Systemisches konsensieren:
  • Zu einer wirklichen Demokratie, in der sich Menschen wohl fühlen, gehört immer Freiheit, Gleichheit und Solidarität. Ist das nicht ein Widerspruch?
  • Und wenn es mal richtig kracht, hilft es, sich die Zwischenmenschliche Kommunikation mal genauer an zu sehen:

Materialien zum Download

 

Quellen und weiterführende Links

  • Das Mietshäuser Syndikat vernetzt und unterstützt Wohnprojekte insbesondere dadurch, das es immer 50% jedes Hauses hält und daher ein Weiterverkauf ausgeschlossen ist. www.syndikat.org/

Rückmeldung und Referenten

Sehr gerne geben wir unsere Erfahrungen aus Hausprojekten und solidarischen Gemeinschaften weiter.